Chiaras Kolumne "Mission Traumjob": Auf der Zielgeraden

8. Mai 2025

Verrückt wie schnell die Zeit vergeht. Am 8. Mai bin ich schon 19 Jahre alt geworden und Ende Monat habe ich bereits die erste Abschlussprüfung. Ich werde am 21. Mai meinen Transportauftrag haben. Das bedeutet, dass ein Experte mich den ganzen Tag begleiten wird, um zu beobachten, wie ich meine Arbeiten erledige. Am 4. Juni habe ich dann die schriftliche Prüfung in Berufskunde und am 7. Juni die schriftliche in Allgemeinbildung. Zum Schluss am 11. Juni habe ich dann noch die praktische und mündliche Prüfung in Berufskunde. Ich bin fleissig am Lernen, doch es kommen immer mehr Zweifel auf, ob ich es schaffen werde. Es sind so viele Themen, die vorkommen können, das richtige zu lernen, ist extrem schwierig und alles nochmals zu repetieren nicht wirklich möglich. Trotzdem werde ich mein Bestes geben und zuversichtlich sein, das es klappen wird.

Ende März bis ca. Mitte April durfte ich wunderschöne Fahrten durchführen. Mit dem Kippschlepper transportierten wir Material von Bern nach Rümlang. Eine Runde betrug etwa 260 Kilometer. Pro Tag machten wir zwei Fuhren, was bedeutet, dass wir insgesamt etwa 520 Kilometer zurücklegten. Manchmal sogar noch mehr, wenn wir etwas zurückladen mussten. In der letzten Woche, in der ich diese Fahrten hatte, bin ich jeden Morgen um 5 Uhr in der Firma losgefahren. Für viele ist das normal, aber ich war mir das überhaupt nicht gewohnt. Am Anfang hatte ich etwas Mühe, es war natürlich noch dunkel um diese Uhrzeit und dann „nur“ Autobahn fahren. Der Verkehr war jedoch zu dieser Zeit viel besser. Ungewohnt war auch schon um etwa 10 Uhr „Mittagspause“ zu machen. Als ich mich dann langsam an alles gewöhnt hatte, war schon Wochenende. Ich habe diese Zeit sehr genossen, so viele Kilometer zu fahren, gefällt mir sehr. Danach musste ich noch eine Woche mit einem Hackengerät fahren. In dieser Woche brauchte ich noch viele Nerven, aber zum Glück hatte ich dann eine Woche Ferien.

Anfang Mai hatte ich ebenfalls eine sehr schöne Tour. Ich startete wieder um 05:00 Uhr, aber es hat sich definitiv gelohnt. Am Morgen fuhr ich zuerst nach Basel, dort kippte ich meine Ladung. Ein paar Kilometer weiter lud ich wieder anderes Material, um dieses dann in Aebisholz zu kippen. Von dort aus bin ich nach Rumendingen gefahren zu meiner letzten Ladestelle und schlussendlich wieder nach Rubigen. Danach musste ich Mittag machen, weil die Lenkzeit von 4,5 Stunden vorüber war. Am Nachmittag durfte ich noch nach Lanzenhäusern, von dort aus fuhr ich auf den Schwefelberg, nach dem Beladen ging es zurück in die Firma und ich hatte Feierabend.

In zwischen habe ich die Tour für meinen Transportauftrag einmal ganz fahren dürfen. Die Tour wird folgendermassen aussehen: Von Rubigen nach Lanzenhäusern, danach direkt weiter auf den Schwefelberg und von dort wieder retour in die Firma. Weiter geht es dann nach Jaberg und zum Schluss noch nach Reutigen, bevor ich wieder zur Firma zurückkehre. Ich finde es eine sehr schöne Tour, jedoch ist sie ziemlich anspruchsvoll.

In meinem nächsten Bericht, der wahrscheinlich mein letzter Beitrag sein wird, kann ich euch dann erzählen wie die Abschlussprüfungen waren und ich hoffe sehr, dass das Resultat positiv sein wird.

Bis bald, eure Chiara