Ein grosser Schritt von «Mission Traumjob» ist geschafft. Endlich darf ich alleine mit dem Lastwagen unterwegs sein, da ich die praktische Prüfung bestanden habe! Die Freude ist riesig! Jetzt heisst es selbstständig unterwegs sein. Die ganze Verantwortung trage ich jetzt selbst, was auch eine grosse Herausforderung bedeutet. Zum Glück darf ich jederzeit meinen Ausbildner oder auch einen Arbeitskollegen anrufen, wenn ich einen Rat oder Hilfe benötige. Dafür bin ich sehr dankbar – «Merci vieumau!» Bei uns ist es nämlich so, dass man als Lehrling wie ein Ablöser arbeitet. Bis jetzt habe ich vor allem auf den Kippern die Ablösung gemacht. Am Anfang meiner Lehre war ich nie wirklich begeistert vom Kipper fahren, doch jetzt nach gut einem halben Jahr nur Kipper fahren gefällt es mir sehr gut. Deshalb freue ich mich jedes Mal, wenn ich auf einem Kipper eingeteilt bin. Nächste Woche fahre ich jedenfalls auch wieder auf einem Kipper. Ich freue mich schon sehr.
Mitte Juni war ich das erste Mal an der Truck Show in Ciney, Belgien. Der Trucker-Himmel schlecht hin. Ich war hin und weg. Sooo coole Trucks. Bestimmt werde ich nächstes Jahr wieder dort sein. Zu dumm dürfen wir hier in der Schweiz unsere Lastwagen kaum «pimpen». Ich hätte nun noch ein paar Ideen mehr zum «verschönern» eines Trucks. War wirklich ein mega Erlebnis und meine Truck-Foto-Galerie ist um einige super-coolen Bilder reicher geworden.
Und dann waren da ja auch noch die drei schönsten Tage des Jahres – das Trucker-Festival in Interlaken. Die Vorfreude war sehr gross und die Vorbereitungen auch. Leider ging eine Woche vor dem Festival noch der Kran beim Lastwagen meines Vaters kaputt und es war bis am letzten Tag nicht klar, ob dieser repariert werden konnte, so dass der Baustellencontainer geladen werden konnte. Super, dass es dann doch geklappt hat. Mega super war auch, dass ich selbst nach Interlaken fahren konnte und erst noch mit dem Lastwagen meines Vaters. War etwas sehr Spezielles mit diesem Fahrzeug, mit welchem wir seit meiner Geburt am Festival teilnehmen, zu fahren. Eine Herausforderung war vor allem, dass dieser LKW handgeschalten ist, denke für die erste Fahrt mit einem solchen Getriebe habe ich das ganz gut gemeistert. Ein super Gefühl war es auch als ich über das Gelände zu unserem Stellplatz fuhr, dass die Fahrt bei meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen vorbeiführte, die schon parkierte hatten und alle für mich die Welle machten. Leute ihr seid die Besten!
Trotz schlechter Wettervorsage und sogar Unwetterwarnung hatten wir kaum Regen und auch der grosse Sturm blieb aus. Am Montagmorgen durfte ich dann mit dem Sattelzug von meinem Arbeitskollegen in die Firma fahren. Zum Glück hatte ich nachher frei und konnte nach Hause ins Bett. Dieses Festival war bis jetzt eines meiner schönsten. Freue mich schon auf nächstes Jahr und bin gespannt ob es etwas Spezielles geben wird, da es die 30. Ausführung des Festivals sein wird.
In ein paar Wochen werde ich mit dem Sattelkippschlepper unterwegs sein, damit ich auch noch die Anhängerprüfung absolvieren kann, so dass ich dann alle Fahrerprüfungen habe.
Das zweite Lehrjahr gehört jetzt auch schon der Vergangenheit an. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon bald fangen die Vorbereitungen auf die Abschlussprüfung an. Wird sicher anstrengend werden und ein bisschen nervös bin ich auch schon.
Ich wünsche euch eine gute Zeit und bis bald
Eure Chiara