Schon bald ist das 1. Lehrjahr vorbei. Bevor es aber zu Ende geht, stand noch das Trucker & Country Festival in Interlaken vor der Tür. Natürlich war ich das ganze Wochenende dort.
In dieser Woche hatten wir am Mittwoch auch noch einen ÜK-Tag. Dieser fand in Spreitenbach, in der Umwelt Arena statt. Alle Klassen des 1. Lehrjahres Strassentransportfachmann/-frau aus Lyss, Luzern oder Basel, waren dort. Wir hatten als erstes eine Führung durch die ganze Arena, danach mussten wir eine Gewinnertour machen. Am Nachmittag durften wir im untersten Stock der Umwelt Arena Fahrzeuge testen. Als Teststrecke hatte es einen Parkour. Es gab Elektroroller, Elektrofahrräder und verschiedene andere kleine Geräte zum Ausprobieren. Und es hatte natürlich auch Elektroautos, da ich leider den Führerausweis Kategorie B noch nicht habe, war ich nur Beifahrerin. Aber es hat trotzdem Spass gemacht. Am Schluss machten wir einen Postenlauf durch die Arena.
Im Berufsalltag durfte ich in den letzten Wochen sehr viel mit einem Hakengerät mitfahren. Das war sehr abwechslungsreich. Wir mussten viele Mulden stellen, wechseln, abführen, kippen und einige Male mussten wir auch Belag führen. Mit einem Silo führe ich nicht mehr so gerne Belag, aber mit einem Hackengerät schon. Beim Handablad müssen beim Hackengerät die Schieber noch von Hand auf und zu gemachen werden und beim Silo werden nur noch Knöpfe gedrückt, was relativ langweilig ist.
2 Wochen war ich auch auf einem Silo eingeteilt. Hautsächlich führten wir Komponenten oder Sand für Unterlagsböden. Den Sand kippten wir hinten bei einem anderen LKW in den Trichter. In der Trommel des Lastwagens bereitete dieser dann portionenweise ein Gemisch aus Sand, Wasser und Bindungsmittel zu. Wenn die Portion fertig war, wurde die Masse in einen anderen Trichter umgefüllt und dann durch Schläuche ins Haus weitergeleitet. Um ein volles Silo, sprich 24 Tonnen, abzuladen, hat man, wenn alles reibungslos klappt, ca. 1 ½ - 2 Stunden. Für mich war es ein wenig mühsam, da ich in dieser Zeit nichts tun konnte, ausser zu schauen, dass immer genug Sand im Trichter ist. Aber es gab auch Schönes, z.B. wenn wir Komponenten führten. Ich konnte dabei zwar nichts helfen, aber wir fuhren meistens weitere Strecken und konnten mehr Aufträge erledigen, da der Ablad jeweils in wenigen Minuten erledigt war.
Und nun zu meinen drei schönsten Tagen des Jahres. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass es endlich wieder so weit war. Dieses Jahr hatten wir eine Premiere: Meine Mutter ist auch mit einem Lastwagen angereist. Also waren wir das erste Mal mit zwei Fahrzeugen am Festival. Vielen Dank an ihren Chef des Volvo Truck Centers Münchenbuchsee, dass er ein Sattelschlepper zur Verfügung gestellt hat.
Als wir schliesslich Festivalgelände angekommen waren mussten wir leider feststellen, dass die Organisation für die Platzanweisung eine Katastrophe war. Gemäss Anweisung sollte unsere Gruppe aufgeteilt werden, was definitiv nicht Sinn der Sache ist. Wer zusammen anreist, darf auch zusammen parkieren, war jedenfalls bis jetzt der Fall. Zum Glück haben sich meine Mutter und mein Vater nach langer Diskussion mit den Platzanweisern einigen können, dass wir wenigstens unsere zwei Lastwagen noch um parkieren konnten. Wir merkten schnell, dass allgemein beim Parkieren ein Chaos herrschte Lange Wartezeiten vor dem Eingang, Platzprobleme, sehr späte Platzzuweisungen und umrangieren bei Dunkelheit. War sehr schade! Aber auch wenn wir einen schwierigen Start hatten, wurde es dann doch ein super Wochenende. Natürlich habe ich mit meiner Familie auch den Stand der ASTAG besucht. Wir wurden herzlich begrüssten und beschenkt. Vielen Dank. Ich freue mich schon auf das nächste Trucker & Country Festival, hoffentlich mit einem besseren Start.
Übrigens bin ich jetzt mit dem Auto-Lernfahrausweis unterwegs, da ich die Theorieprüfung bestanden habe. So cool, es macht mega Spass hinter dem Lenkrad zu sitzen.
Nun wünsche ich euch weiterhin einen tollen Sommer und bis bald…
Eure Chiara